Es war ein wunderschöner Sonntagmorgen. Die Sonne begrüßte uns nach langer Zeit endlich wieder und gemeinsam trafen sich einige Mitglieder vom Kultur- und Heimatverein Döllstädt e.V. , viele Döllstädter und auch Gäste aus den umliegenden Ortschaften. Besonders freuten wir uns, dass uns auch aus Dachwig einige Interessierte besuchten. Pünktlich um zehn Uhr konnten wir mit der Begrüßung und einer kleinen Einleitung am alten Bahnhof in Döllstädt unsere Wanderung starten. Der Standort eignete sich besonders gut, um den Höhepunkt der heutigen Wanderung schon von weitem zu sehen. Entlang der Bahnhofstraße begann unsere Wanderung. Reinhard Hahn hatte sich bereit erklärt, über die Geschichte der Windmühle zu berichten. Unser Reinhard hatte sich dazu bestens vorbereitet. Wir erfuhren nicht nur die Geschichte der Windmühle, welche leider immer mehr zerfällt und bald bestimmt gar nichts mehr von den alten Gemäuern stehen wird. Auch erfuhren wir, dass es eine zweite Windmühle gab. Er führte uns während der Wanderung auch dorthin. Interessant war für alle auch, die Entstehung des Ortsnamen Döllstädt und ebenso, wie sich die Namen einiger Straßen erklärten. Sehr beeindruckte uns die Geschichte der Straße "Schingellaich", da keiner sich diesen Namen bis dahin erklären konnte.
Gemeinsam mit Heidelore Degenhardt erläuterte uns Reinhard auch die Flurnamen um Döllstädt und der Fahnerschen Höhen, wie z.B. vom "Mordweg", "Diebstieg" und "Arme Jacke" hatten viele noch nichts gehört. Durch die noch nicht erwachte Natur führte uns unser Weg weiter durch die Plantagen. Bei kleinen Pausen erzählte uns Reinhard wie die Industrialisierung nach Döllstädt kam. Wie die Bahnlinien entstanden und große Feuer Döllstädt fast vernichteten. Wir erfuhren von einem Mann, welcher in dieser Not den Menschen mit zinslosen Krediten und Geldspenden half, dieser Mann hieß Herr Küttner. Interessant zu wissen war auch, dass Herr Küttner der Gründer der noch heute existierenden Hagelversicherung war. Des Weiteren bereicherten Geschichten vom Rattenkönig, die Geschichte einer Nonne, welche für ihre große Liebe ihre rechte Hand verlor oder die Geschichte von dem Bauern, welcher durch seine aufmerksamen Pferde hunderten Ratten entkam, den Spaziergang.
Nach fast zwei stunden näherten wir uns der Plantage der Döllstädter Obstgenossenschaft e.G. . UNsere Heidelore und Kevin hatten uns ermöglicht, dort die Versorgung unserer Wanderer vorzunehmen, vielen Dank liebe Heidelore und lieber Kevin. Mitten zwischen den noch schlafenden Bäumen tummelten sich einige Mitglieder vom Kultur- und Heimatverein und leuchteten mit ihren gelben Jacken wie kleine Bienen. Sie hatten für uns heiße Erbsensuppe mit Bockwurst, gekühltes Bier, Radler und andere Getränke vorbereitet.
Ein großes Dankeschön an unsere fleißigen Helfer. Besonderen Dank möchten wir allerdings der Familie Enrico und Corina Geyer aus Döllstädt aussprechen. Der Opa von Enrico Geyer, Horst Geyer, hatte zu Lebzeiten die alte Döllstädter Mühle als Modell nachgebaut. Fam. Geyer stellte uns diese Kunstwerk, neben einiger Dokumentationen zur Geschichte der Mühle, als Anschauungsobjekt zur Verfügung. Bedanken möchten wir uns auch bei Marco Eis, welcher uns die unten aufgezeigten Bilder der alten Mühlen zur Verfügung stellte.
Es war nicht nur ein wunderschöner Spaziergang, es war auch ein sehr interessanter und lehrreicher Tag und irgendwie wollte dann keiner nach Hause gehen. Vielen Dank lieber Reinhard, für die perfekte Leitung des Spaziergangs und für die vielen interessanten Fakten.
Wir hoffen, es hat allen Teilnehmern gefallen und freuen uns schon heute, Euch zu einer unserer nächsten Veranstaltungen zu begrüßen. Am 30.04.2018 findet unserer Maibaumsetzen statt.
Wir freuen uns auf Euch, Euer Kultur und Heimatverein Döllstädt e.V.
Vereinsvorsitzende:
Nicole Apfelstädt
Kirchstr. 11
99100 Döllstädt
036206 20552